Donnerstag, 26. April 2012

1 x um die Welt - Teil 2a

- Auf den Spuren großer Seefahrer

Bildquelle Hapag Lloyd Kreuzfahrten
Sich einmal wie ein großer Entdecker fühlen, davon träumt so mancher. Große Seefahrer wie Kapitän James Cook, er segelte von 1768 bis 1780 um die Welt. In einer Zeit, als es noch viele weiße Flecken auf den Landkarten der Europäer gab, führten ihn seine Reisen in die Südsee. Oder auf den Spuren der Bounty mit William Bligh, der einer alten Seefahrerfamilie entstammte und 1779 Augenzeuge von Cooks Ermordung auf Hawaii war. Auf den Spuren großer Entdecker - viele brachen auf ins Ungewisse mit dem Ziel Land zu erobern, die letzten weißen Flecken auf den Landkarten zu füllen, mit Wissensdurst oder auch auf der Suche nach Handelspartnern. 
Für mich ist der der erste Trip auf bzw. über den Südpazifik oder auch Südsee. Gleich 4 Ziele haben mich bewogen, diese Reise anzutreten - Robinson Insel, Osterinsel, Pitcairn und Tahiti, ich bin gespannt. Meine Reisestatistik: 62 reine Seetage, insgesamt auf 161 Tage auf 12 Reisen verteilt, ein Schnitt von 13,42 Tagen/ Reise. (Nicht mitgezählt sind Übernachtungen vorher und Abreisetage sowie Reisen auf anderen Schiffen). 

 

Tag 1 - Mo 05.03.2012 - Santiago  - Flug nach Puerto Montt und dort zur Einschiffung auf die Hanseatic, Abfahrt 17.00 Uhr
 
Heute geht es nach Hause. Es gibt ein frühes Frühstück, bevor es um 7.30 h zum Flughafen geht. Bei uns im Bus ist Kai Schepp, der das andere Vorprogramm Atacamawüste begleitet hat. Nach einem kurzen Flug werden wir von den Agenten in Puerto Montt erwartet. Per Bus begeben wir uns auf eine Orientierungsfahrt. Unser Guide erzählt uns, daß Chile 1000 Vulkane hat, allein in dieser Region sind 3 - 4 aktive. Außerdem weist uns unser Guide auf die von deutschen eingeschleppte Plage, den Stachelginster hin. Wir kommen durch Puerto Varas, der Rosenstadt, unschwer an den Rosen am Straßenrand zu erkennen. Zum Mittag halten wir am Hotel ARREBOL PATAGONIA, einem schönen Restaurant und Hotel, in dem wir das leckere Chilenische Spezialgericht "Curanto" geniessen, das im Erdofen zubereitet wird. Dann geht es nach Frutillar, einer Siedlung, die von deutschen Einwanderern am 23. November 1856 gegründet wurde. Frutillar liegt im Süden des Chiles in der Región de los Lagos am Westufer des Lago Llanquihue, mit rund 860 km² der zweitgrößte See Chiles. Blickt man von Frutillar auf die gegenüberliegende Seeseite, sieht man dort den mächtigen Vulkan Osorno mit seiner Höhe von 2652 m. In dem Museum (Museo Colonial Alemán), daß die deutsche Besiedlung ab Mitte des 19. Jahrhunderts zeigt, kaufe ich mir in der Schmiede ein Hufeisen als Andenken. Dann endlich geht es nach Hause. Als wir an der Pier ankommen, sehen wir, ein Frachtschiff hat die Pier blockiert. Also geht es per Tender an Bord. Die Rotterdam liegt ebenfalls auf Reede. Da deren Passagiere auch einchecken, verzögert sich alles. Die Behörden lassen uns die Koffer durch die Kontrolle schleppen. Um 17.30 h unsere Seenotrettungsübung. Mit 2 Stunden Verspätung geht es in Richtung Valparaiso - Entfernung 628 sm. Wir richten uns häuslich ein, gehen etwas essen und ab geht es in die Falle. SA 7:38, SU 20:28.

Tag 2 - Di 06.03.2012 - Entspannung auf See 
9.00 h Durchsage Kapitän: Unsere Position ist 39° S 75° W, 360° parallel zur Chilenischen Küste auf Höhe des Rio Valdivi. Wir haben 2 Lotsen an Bord und haben 1 Drittel der Strecke zurückgelegt - 204 sm, Restdistanz ist 207 sm, 16 Knoten Fahrt, Wassertiefe ist 1000 m. 16°, 16°, 1016 hPa, schwache Brise O 2-3, 2 - 2,5 m Schwell. Danach Kommentar Kai Schepp: Um das Schiff herum sehen Sie Albatrosse, Sturmvögel und Riesensturmvögel. 10.30 Willkommen an Bord - Vorstellung der Konzessionäre, Reiseleitung und Experten. Unsere Experten dieser Reise sind Eliane Koller - Ethnologin und Dokumentarfilmerin, Kai Schepp - Leiter exklusiver Naturreisen, Dr. Franz Gingele - Glaziologe und Klimatologe und Prof. Dr. Lothar Staeck - Biologe und Verfasser unseres Reisetagebuches. 11.30 h - Anden - Feuer und Eis mit Franz Gingele. 17.00 h Vortrag Lothar Staeck - Küstensaum - Leben in und am Meer. 18.30 h Willkommens - Cocktail und Vorstellung. Anzahl der Passagiere 159, 125 Crew, 11 Häfen, 5200 Meilen - 9600 km. Danach das Welcome Dinner und ein Besuch in der Explorer Lounge. Wir haben eine neue Band - Sigi Kohlberg Band. 13.00 h 17°, 17°, 1017 hPa, 64%, 1-2 variabel, leicht bewölkt, SA 7:44, SU 20:28.

Tag 3 - Mi 07.03.2012 - Valparaíso/Chile, von 14.00 bis 24.00 Uhr
                 
Mein Mann ist gerade im Bad, da geht die Vorauskamera aus, ich stelle um, dann ist plötzlich alles aus. Er steht im Dunkeln und ruft: "Warum hast Du das Licht ausgemacht?" Gott sei Dank schon geduscht - wir haben einen Blackout. Dann hören wir die 9.00 h Durchsage des Kapitäns:Position 33° 12' S, 31° 59' W, 115 sm Steuerbord ist die Chilenische Küste 22 m Entfernung, 572 sm seit Puerto Montt. 11.00 h Lotse an Bord, 11.30 h fest. 22', 600 m Wassertiefe. 20°, 17°, 1013 hPa, achtern S 4, 1-1,5 m hohe Wellen. Wir haben ein Problem mit der Stromversorgung, Toilette und Frischwasser (schon gemerkt). um 9.55 h haben wir immer noch kein Frischwasser. 10.00 h Vortrag Kai Schepp - Valparaiso und historische Orte der Küste. Er erzählt von Valdivia, dort gab es 1960 das bisher stärkste Beben. Am 22. Mai 1960 wurde die Stadt vom stärksten gemessenen Erdbeben der Welt und von einem Tsunami getroffen (Großes Chile-Erdbeben). Das Beben hatte eine Stärke von 9,5 auf der Momenten-Magnituden-Skala. Kai sagt, es war paradox, am dem Tag als 2011 in Japan die Erde bebt, befindet die Hanse dort vor Valdivia. 3 Stunden bevor die Welle kommt, nimmt sie Kurs auf die offene See. 10.55 h Frischwasser wieder ok. Wir kommen vor Valparaiso an, aber der Liegeplatz ist noch nicht frei. Nach dem Mittag gehen wir auf unseren Ausflug. Im Terminal hole ich Postkarten und schicke die ersten nach Hause, außerdem kaufe ich mir einen korallenfarbenen Schal und zwei Magneten. Valparaiso, das „Tor zum Pazifik", die wunderschöne Altstadt von Valparaíso gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die bunten Fassaden im Kolonialstil trugen diesem traditionsreichen Handelsplatz schon im 19. Jh. den Namen „kleines San Francisco" ein. Ab 14.45 h erkunden wir Valparaiso mit Bus und Bahn (Trolley) aus den 60 er Jahren mit unseren Guides Hilma und Daniela. Wir erklimmen etliche Höhenmeter teils zu Fuß über Treppen, teils mit den Ascensores - Aufzügen (Standseilbahn), fahren Metro und mit den Trolleys durch schöne, enge Gassen und haben von oben einen schönen Blick über die Stadt. Es ist sehr heiß, bei einem Eiskaffee erzählt uns Hilma von ihrer Stadt und daß sie hier eigentlich täglich Erdbeben haben. Danach geht es zurück zum Schiff und wir geniessen die Dusche. Nach dem Abendessen gibt es Musik und Folklore in der Explorer Lounge, mit meinem neuen Schal bin ich dafür gewappnet. Der Joke an ihm, er wird durch Schütteln größer. Um 2:30 statt wie geplant Mitternacht nehmen wir Kurs auf die Robinson Insel - Entfernung 371 sm. 12.00 h 19,5°, 18,5°, SW 5, wolkig, SA 7:43, SU 20:14.

Tag 4 - Do 08.03.2012- Entspannung auf See - Kurs Robinson Insel

9.00 h Kapitän: Um 2:30 h haben wir Valparaiso verlassen. Verzögerung durch Bunkern, Proviant und Crewwechsel. Kurs Isle Robinson 264°, 14 Knoten, 91 sm, Restdistanz 277 sm. Position 33° 6' S 73° 19' W, Tiefe 3700 m, 17°, 16°, 1010 hPa, frischer Wind SSW 5, bewölkt, Schauer, Wellenhöhe 3 m. 10:30 h Vortrag Erdbeben und Tsumanis - Gingele. Das paßt ja, Chile bebt täglich und 2010 wurde die Robinson Insel verwüstet. 11.30 Pølserparty auf dem Pooldeck mit Michael und Eliane - Sigi Kohlberg Band, immer eine super Stimmung, wir verzichten auf das Mittagessen. 17.00 h Juan Fernández und Robinson Crusoe - Die wahre Geschichte, die Story und das Ende einer deutsch - englischen Verfolgung - mit Kai Schepp. 18.15 h Recap mit den Experten und Vorschau auf die Robinson Crusoe Insel in der Explorer Lounge. Heute geht das Internet wieder. SA 7:50, SU 20:34.

Tag 5 - Fr 09.03.2012 - Robinson Crusoe Insel/Chile

Heute ist Freitag und wir erreichen die Robinson Crusoe Insel um 8.00 h. Wer kennt sie nicht die Geschichte von Robinson und seinem Freitag? Alexander Selkirk war Vorbild für die gleichnamige Romanfigur des Daniel Defoe, er wurde im Jahre 1705 ausgesetzt. Auf dieser Insel beeindrucken schroffe Küstenformationen und üppig grüne Berglandschaften mit ihrem dichten Bewuchs aus Bäumen, Farnen und Gräsern den Besucher. In diesem UNESCO-Biosphärenreservat wachsen über 100 endemische Pflanzenarten. Robinsón Crusoe (spanisch Isla Robinsón Crusoe) ist mit 96,4 km² die größte Insel des zu Chile gehörenden Archipels der Juan-Fernández-Inseln. Ich freue mich, endlich hier zu sein. Aber zuerst muß das Schiff von den Behörden freigegeben werden. Das erste Boot sollen die Wanderer nehmen, die mit Schepp auf den Berg steigen werden. Ankerplatz ist vor der Hauptstadt San Juan Bautista. Per Tender geht es an die Pier, von dort sieht man ganz genau, bis wo der Tsunami 2010 die Insel zerstört hat, der durch das Erdbeben vom 27. Februar 2010 in Mittelchile ausgelöst wurde. Wir spazieren in Richtung des Platzes, an dem die Dresden gesunken ist. Auf dem Weg dorthin probieren wir die Sportgeräte aus, die mit unserem Eigengewicht funktionieren. Wir sehen einen Seebären, der gerade Rückenschwimmen macht, er läßt sich durch nichts stören. Danach gehen wir zur Kirche, von wo ein Tsunamifluchtweg beginnt. Wir spazieren oberhalb der Kirche durch den Ort und sehen Kolibris und diverse Pflanzen. Ab 11.00 ist eine Piratenparty geplant, es gibt Langustenspiesse und Fischklößchen mit Dips sowie einheimisches Bier und Pisco Sour. Gegen 13.00 h kehren wir zum Schiff zurück und relaxen auf dem Pooldeck. 15.05 h Anker hoch - Kurs Osterinsel - Entfernung 1642 sm nach einer Inselumrundung. Wir sehen fliegende Fische und Sturmvögel. 18.00 h Kapitän: 24.00 - ca. 4.00 h kein Strom, Frischwasser und Toilette wegen Reparatur. Um 19.00 h gehen wir heute ins Ethno Restaurant - Sushi und Sashimi. Heute Nacht Uhrenumstellung - 1 Stunde zurück. SA 8:10, SU 20:45.



Tag 6 - Sa 10.03.2012 - Seetag - Kurs Osterinsel 
9.00 h Kapitän: Position 32' 33' S 83' 54' W, auf dem Breitengrad von Santiago, Buenos Aires und Kapstadt. Kurs 283', 276 sm, Rest 1377 sm, 14 Knoten, Tiefe 3650 m, 22', 22', 1014 hPa, NNW 4, 1,5 m Wellen. 10.30 h Vortrag Lothar Staeck - Warum Inseln so faszinierend sind. 12.30 h Großes Tapasbüfett im Marco Polo Restaurant. 17.00 h - Verschenkte Kinder mit Eliane Koller. 12.00 h - 21', 22', 1025 hPa, 71%, WNW 3, leicht bewölkt, Regen, SA 7:29, SU 21:10.

Tag 7 - So 11.03.2012 - Auf See - Kurs Osterinsel 
9.00 h Durchsage: 6 h Unterschied zu Deutschland, Position 31° 13' S 90° 24' W. 616 sm seit der Robinson Crusoe Insel, Restdistanz 1030 sm. Am 14.03.2012 werden wir die Osterinsel erreichen. 14 Knoten, Tiefe 3000 - 4000 m, wir sind außerhalb der Seeschiffahrts - Straßen. 22°, 23°, S 3-4, Dünung 2 - 2,5 m, 1020 hPa steigend. Kurz nach dem Kapitän meldet sich Lothar Staeck von der Brücke, Sichtung eines Weisschwanz - Tropicvogels. Dafür müßte Land in der Nähe sein, es gibt zwei Punkte auf der Landkarte mit dem Vermerk - Nachweis nicht erbracht. 10.30 h - Franz Gingele - El Ninjo - Fluch oder Segen? 15.00 h Brückensprechstunde mit dem Kapitän. 16.45 h Blütenzauber der Südsee - mit Lothar Staeck. Nach dem Abendessen gehen wir auf das Explorer Deck - ein Bekannter hat ein Sternfinder App, wir sehen das Kreuz des Südens. 12.00 h 24', 23', S 3, wolkig, SA 7:57, SU 20:34.

Tag 8 - Mo 12.03.2012 - noch ein Seetag - Kurs Osterinsel


9.00 h Durchsage: Position 29' 51' S 97' 02' W, Kurs 283', 15 Knoten, 682 sm Restdistanz nach Hanga Roa. 979 sm seit Valparaiso, fast 2000 km. Wassertiefe unter dem Bug 3650 m. 22', 24', 1021 hPa, O 2-3, bedeckt, 1,5 m Schwell, Pool ist gefüllt. 10.30 h Meeresbiologie und Klimaforschung in tropischen Meeren - Gingele. 11:30 Fitnessraum, 12:30 großes Fischbüfett. Nach dem Mittag Sonnenbaden auf dem Oberdeck. 17.00 h Die Osterinsel vor der europäischen Entdeckung - Schepp. Nach dem Abendessen gibt es für uns wieder Sternenkunde per App, diesmal nehmen wir 2 nette österreichische Damen mit dazu, die wir ebenfalls von dem Vorprogramm kennen. Die Uhren werden heute Abend wieder eine Stunde zurückgestellt. 12.00 h 25', 25', NO 3, wolkig, SA 7:23, SU 19:58. 

Tag 9 - Die 13.03.2012 - letzter Seetag vor der Osterinsel
9.00 h: Hanga Roa kommt immer näher, noch 307 sm, wir werden pünktlich um 8.00 h die Osterinsel erreichen. 28' 24' S 103' 57' W, Felsengruppe Isla Sala y Gomez nördlich von uns - in 320'. Kurs immer noch 283'. Schon 1351 sm, 15 Knoten, Wassertiefe 3000 - 3500 m. 24', 25', 1019 hPa gleichbleibend, O2, Dünung 1- 1,5 m aus nördlicher Richtung. 10.00 h Vom Vogelmannkult bis zum heutigen Leben auf der Osterinsel - Schepp. 11.30 h Zodiaceinweisung ltd. Offizier Carsten Gerke und Vorausschau auf die Osterinsel mit den Lektoren. Nach dem Mittag ist wieder Sonnen angesagt. 12:00 h 25', 25', NO 3, wolkig, SA 7:50, SU 20:21 und wieder die Uhr um 1 Stunde zurück.

Tag 10 - Mi 14.03.2012 -  Hanga Roa/ Osterinsel/ Chile, von 8.00 bis 19.00 Uhr

Ahu Tongariki
7.30 h - Wir ankern vor Hanga Roa, dem Hauptort der Osterinsel, die seit mehr als einem Jahrtausend von den mystischen Moais bewacht wird. So haben wir Zeit, uns im Ort später umzusehen. 8.15 h Beginn der Ausbootung, irgendwie herrscht Chaos, das sind wir sonst nicht so gewohnt. Wir gehen auf den Ausflug - Moai Statuen. Dank dieser Steinriesen ist der Rapa-Nui-Nationalpark Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Per Bus geht es zur  "Werkstatt" der Statuen - dem Steinbruch am Vulkan Ranau Raraku. Ein Mysterium von Rapa Nui ist das Geheimnis um den Vogelmann. In jedem Frühjahr schwammen junge Männer von Orongo aus zum vorgelagerten Motu Nui, um das erste Ei der Rußseeschwalbe (Sterna fuscata) zu finden. Wer als erster ein unbeschädigtes Ei zurückbrachte, wurde zum Vogelmann erklärt, stand rituellen Opfern vor und erfreute sich besonderer Privilegien. Das Hauptmotiv ist das des Vogelmannes (polynesisch: Tangata Manu), ein Mischwesen aus Mensch und Fregattvogel. Der Kult um den Vogelmann erlangte ab etwa 1500 n. Chr. zunehmende Bedeutung. Die Gründe für die Abkehr von der alten Religion der Ahnenverehrung, die letztendlich auch das spätere Umstürzen der Moais zur Folge hatte, sind unbekannt. (Quelle Wikipedia). 
Danach wandern wir zur Caldera, wo sich jetzt ein schöner See befindet. Unser nächstes Ziel ist Ahu Tongariki, die 15 Statuen wurden bei einem Tsunami umgeworfen und per Kran wieder aufgestellt. Zum Schluß geht es zu dem Sehenden - Ko Te Riku. Als wir wieder am Anleger sind, machen wir uns auf eigene Kappe auf den Weg, um Souvenirs und Postkarten zu kaufen. Ich erstehe einen Minimoai, sowie ein Hemd und ein Herren T-Shirt mit Moaimotiven. Zum Nachmittag sind wir wieder an Bord. Nach der Dusche stelle ich fest, daß ich zu viel Sonne bekommen habe, dem entsprechend bin ich am Abend total fertig. Bevor ich mich in meine Koje verkrieche, pflege ich meine krebsrote Haut mit Aloe. 19.00 h Anker hoch – Kurs Dulcie Island/ Pitcairn Insel – Entfernung 844 sm. 12.00 h 27°, 26°, O3, wolkig, SA 7:18, SU 19:35, die Uhr wird wieder um 1 Stunde zurückgestellt. 


Die Hanse vor dem Sehendem - Ko Te Riku

Tag 11 - Do 15.03.2012 – Seetag - Kurs Ducie Island
Kapitänsdurchsage 9.00 h: Zeitunterschied zu Deutschland beträgt 8 Stunden, Position 26°30‘ S 113°26‘ W, Kurs Ducie Island 280°, ein Viertel der Strecke - 220 sm, 625 sm Rest, wir werden die Insel um 7.00 h erreichen, 900 sm bis Pitcairn. 15 Knoten, mehr als 3000 m Wassertiefe, 100 % bewölkt, 24°, 26°, 1017 hPa steigend, O 5 von achtern, 2 – 2,5 m Wellenhöhe. 10.30 h Generalalarm – Übung Crew. Zur selben Zeit der Vortrag - Ungewöhnliche Bäume auf den Inseln der Südsee – Lothar Staeck, immer wieder von Anweisungen des Kapitäns unterbrochen. Heute gibt es Pastabüffet. 15.00 h Der Film - My adopted family von Eliane Koller. 16.45 h Sterne der Südsee – eine Einführung mit Kai Schepp. 18.15 h Recap und Vorschau auf Ducie Island und Pitcairn mit den Experten. Der Kapitän erzählt, daß er 1990 dabei war, als die Crew der World Discoverer den Anker der Arcadia gehoben hatten. Die Arcadia war 1181 vor Ducie Island gesunken, der Anker wurde danach nach Pitcairn gebracht. 21.45 Klassisches Klavierkonzert mit Alexander Gorlenko – Bach, Beethoven, Schubert, Tschaikowsky und Rachmaninow. 12:00 h 24°, 26°, 1016,5 hPa, 84%, O4, bewölkt und Regen, SA 6:31, SU 18:59, Uhr 1 Stunde zurück.

Tag 12 - Fr  16.03.2012 - Seetag
9.00 h der Kapitän: Wir haben jetzt 9 Stunden Unterschied zu Deutschland und haben die Tropenzone fast erreicht. 25°27‘ S 119°41‘ W, 280°, 566 sm hinter uns, Rest 280 sm, Geschwindigkeit gedrosselt auf 13 Knoten. Wassertiefe etwa 2400 m, 25°, 27°, 1015 hPa steigend, O 3-4, Ozeandünung 2 – 2,5 m von achtern. Ich gehe auf die Brücke und Frage nach der Luftfeuchtigkeit, sie beträgt 80%. 10.30 h Vulkane des Pazifischen Feuerringes – Franz Gingele. Er nennt als Hotspots Hawaii, Yellowstone und die Eifel, genau in dieser Reihenfolge. Als Anzahl gibt er 50 – 110 an. Da die Identifikation kleinerer Plumes sehr schwierig ist, bleibt die genaue Anzahl unklar. In der Fachliteratur wurden Kataloge der weltweit beobachteten Hotspots in unterschiedlicher Zahl veröffentlicht. Etwa 50 davon konnten bislang durch seismologische Untersuchungen als Mantelplumes eindeutig verifiziert bzw. als sehr wahrscheinliche Kandidaten eingestuft werden. Die bekanntesten Beispiele für Hotspot-Vulkanismus sind neben den Hawaii-Inseln und Island die Eifel in Deutschland, die Galápagos-Inseln in Ecuador und der Yellowstone-Nationalpark in Wyoming. Danach geht die Bordroutine ihren Gang – Mittagessen und dann an Oberdeck zum Sonnen. 16.45 h Tahitianischer Tanz – Geschichte einer Leidenschaft – Eliane Koller. Am Abend ist Chef’s Abendessen – die Küchencrew hat sich selbst übertroffen. 12.00 h 24,5°, 26,6°, NO 2-3, wolkig, SA 6:57, SU 19:22 und wieder stellen wir die Uhr um Stunde zurück. 

Tag 13 - Sa 17.03.2012 – Seetag - Passieren Dulcie Atoll/ Pitcairn Islands

Maskentölpel vor Ducie Island
Um Punkt 7.00 h erreichen wir Ducie Island, ein Scoutboot wird voraus gesandt, da ein großer Schwell herrscht. 7.35 h – Matthias Meyer, unser Kreuzfahrtdirektor: Es ist zu tief zum Ankern und zu großer Schwell am Strand. Wir werden ab 8.15 h mit den Zodiacs am Strand entlang fahren und dann später mit dem Schiff die Insel umrunden. 26° Außentemperatur. Wir steigen zu Lothar Staeck und dem Arzt ins Boot. Rings um uns herum dieses tiefblaue Wasser – Deep Blue. Leider wirkt es auf einem Foto nicht. Dann kommen wir ins flachere Gewässer und die Farbe wechselt zu einem Türkis. Um uns herum kreisen Fregattvögel, Feenschwalben und Maskentölpel. Ich probiere unsere neue Unterwasserkamera aus, klappt super. Lothar macht Jokes wie - Wissen Sie, wie das Wort Atoll entstand? Kapitän Cook sieht eines davon und ruft A – toll! Um 11.00 h verläßt die Hanse dann Ducie Island in Richtung Pitcairn – Entfernung 291 sm. Ab 12.30 h begeben wir uns auf kulinarische Weltreise – vorher und nachher wird gesonnt. Fazit – ein Sonnenbrand auf der Rückseite – wie dumm. Am Abend gehen wir mit einem Bekannten ins Spezialitäten Restaurant – es gibt Arabische Spezialitäten. Ab 21.30 h sehen wir in der Explorer Lounge – Die Meuterei auf der Bounty – die Erstverfilmung mit Clark Gable von 1935. 12:00 h 26°, 27°, NO 3-4, wolkig, SA 6:22, SU 18:41, die Uhren eine weitere Stunde zurück.
Im nächsten Teil geht es dann nach Pitcairn, zur Insel der Meuterer.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag  

© Constanze Hoffmann


Dienstag, 10. April 2012

1 x um die Welt - Teil 1

  - Santiago / Chile


Santiago de Chile, offiziell und kurz Santiago, ist die Hauptstadt von Chile. Santiago liegt in einem Talkessel am Fluss Río Mapocho. Dieser bildet den nördlichen Abschluss des großen chilenischen Längstals, das meridional zwischen der Küstenkordillere im Westen und den Anden im Osten verläuft und weiter südlich, bei Puerto Montt, in das Meer abtaucht und die Meeresstraßen zwischen dem Festland und den vorgelagerten Inseln (unter anderem Chiloé, Chonos-Archipel) bildet. Die Stadt wird im Norden vom Aconcagua-Tal, im Süden vom Rancagua-Becken und seitlich von der Anden- und Küstenkordillere begrenzt.
Zwischen dem 27. und 33. Breitengrad, was ungefähr der Höhe Santiagos entspricht, befindet sich die Hochkordillere, die Gipfel liegen bis zu 5.000 Meter hoch. Auf der argentinischen Seite, etwa 100 Kilometer nordöstlich der chilenischen Hauptstadt, erreichen die Anden hier zwischen 32. und 33. Breitengrad mit dem Aconcagua ihre höchste Erhebung. Der Aconcagua ist kein Vulkan, obwohl er ebenso wie der Mount Everest aufgrund der häufigen Wolkenfahnen an seinem Gipfel lange für einen solchen gehalten wurde. Lesen Sie 👉 hier mehr darüber.


Tag 1 - Do 01.03.2012 - Linienflug Frankfurt - Santiago 
Nach langen Bangen wegen des Flugstreikes am Frankfurter Flughafen geht doch alles wie geplant. Als wir am Abflugschalter der LAN ankommen, sehen wir zu unserer Freude Prof. Dr. Lothar Staeck.  Wir kennen ihn von unserem Amazonastrip 2011, er begleitet unser Vorprogramm. Der Service der LAN Air ist angenehm, die Maschine sehr komfortabel. Um 22.00 h haben wir einen Zwischenstopp in Madrid und Crewwechsel. 

Tag 2 - Fr 02.03.2012 - Santiago: Transfer ins Hotel

Beim Anflug auf Santiago habe ich einen schönen Blick auf die hohen, imposanten teils schneebedeckten Berge und Vulkane der Region. Um 9.20 h landen wir nach einem angenehmen Flug. Der Kapitän fährt und fährt, wir parken dann in der Nähe der Frachtabfertigung. Es sieht so aus, als checken sie eine Turbine. Beim Einreisen ist Geduld gefragt, danach geht es dann per Bus und unserem Führer Thomas zum Grand Hyatt Santiago. Auf der Fahrt dorthin weißt er uns auf die Skyline der Stadt genannt Sanhattan, da sie ein wenig an Manhattan erinnert. Eine weitere Paralelle ist der Preis hier, eine teure Gegend. Die Entfernung zu Puerto Montt beträgt 1000 km, vor dem Bau der neuen Autobahn in 14 Stunden statt heute in 10 per Auto zu erreichen. Vor der Toren der Stadt ist der Berg Manquesur, oder ist er doch ein Vulkan? Wir erkunden die schöne Hotelanlage mit dem Pool, aber entscheiden, daß wir uns nicht der Sonne aussetzen werden. Ehrlich gesagt, hätten wir auch keine Chance gehabt, alle Liegen belegt. Wir besuchen das Japanische Restaurant Matsuri, ich habe nie so gute und frische Sushi und Sashimi gegessen. Nach einer kurzen Rast und einem Besuch in der Bar geht der erste Tag zu Ende. 



Tag 3 - Sa 03.03.2012 - Santiago:
Heute steht eine Stadtrundfahrt mit Mittagessen auf dem Programm. Wir besuchen zuerst den Präsidentenpalast - La Moneda Palast! Dort findet ein sehr preußisch anmutender Wachwechsel mit Radetzky Marsch statt. Außerdem bummeln wir durch die historische Altstadt, den Plaza de Armas, die lebhafte Neustadt und gehen in den Mercado Central, eine Kleinausgabe der Pariser Markthalle. Mit der Seilbahn geht es dann auf den Hausberg San Cristobal mit seiner schönen Marienstatue, der einen schönen Panoramablick über die Anden-Metropole bietet. Zum Mittagessen fahren wir dann ins La Casa Vieja. Der Kellner Juan kümmert sich rührend um uns. Nach einem leckeren Essen und Wein kehren wir ins Hotel zurück, auf Abendessen verzichten wir wegen des reichhaltigen Essens. Der Nachmittag ist zur freien Verfügung, die Hitze macht uns zu schaffen und wir faulenzen den Rest des Tages.


Tag 4 - So 04.03.2012 - Santiago:

Der heutige Ganztagesausflug steht im Ganz im Zeichen des Weinanbaus, der eine lange Tradition hat. Wir fahren per Bus in südwestliche Richtung zu einem Weingut in Isla de Maipa. Das Weingut Matino hat italienische Wurzeln, es liegt etwa 55 - 60 km entfernt im Maipo Valley (Küstengebirge). Eine Angestellte führt uns bei über 30° durch die Weinreben, wir dürfen die Trauben probieren. Sie sind klein und süß und haben eine harte Schale. Danach zeigt die junge Dame uns die Hallen der Weingutes, die nach dem starken Erdbeben von 2010 neu aufgebaut wurden. Das Beben hatte eine Stärke von 8,8 auf der Momenten-Magnituden-Skala und war das stärkste Erdbeben in Chile seit fast 50 Jahren und das sechststärkste Beben, das weltweit seit Beginn der seismischen Aufzeichnungen im Jahr 1900 je gemessen wurde (Quelle Wikipedia). Nach der Führung bekommen wir 4 verschiedene Weine zur Verkostung mit dem Hinweis, daß man sie sogar bei einem bekannten deutschen Weindepot erwerben kann. Zum Mittag bekommen wir ein leckeres Barbecue, das auf alten Rebstöcken gegrillt wurde. Es gab verschiedene Fleischsorten mit angenehmen Rauchgeschmack, Salate und verschiedene Weine des Gutes. Um 14.00 h geht es dann retour zum Hotel, Kofferpacken ist angesagt. Denn morgen geht es nach Hause auf die MS Hanseatic. Auf das Abendessen verzichten wir, auf der Terrasse treffen wir Matthias Meyer, den Kreuzfahrtdirektor der Hanse und eine Kollegin. Die Bar ist heute zu, aber das stört uns heute nicht mehr. 

Tag 5 - Mo 05.03.2012 - Flug nach Puerto Montt und zur Einschiffung auf die MS Hanseatic, aber das ist eine andere Geschichte...

Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag  
© Constanze Hoffmann


Montag, 9. April 2012

Seemannsgarn und anderes

... Seemann deine Heimat ist das Meer


Seemann lass' das Träumen. Was ist dran an der Seefahrerromantik? Ich kann nur von meinen Erfahrungen sprechen. Mich regen die Seetage zum Träumen an, nichts ringsherum als die endlose See. Ich habe "Seemänner" kennengelernt, ich meine die MS Hanseatic Crew, von denen viele seit Jahren an Bord dieses Schiffes sind. Das spricht für dieses Schiff, auf dem ich mich wie auch viele andere Passagiere heimisch fühle. Es gibt einen Bericht auf Spiegel online von dem SPIEGEL TV-Autor Torsten Mehltretter, mit dem ich mich gut identifizieren kann, sie finden ihn als zweiten Link unten. Ein Ausschnitt daraus: "Wir sind wieder zu Hause", sagt das Soltauer Verlegerehepaar Mundschenk, als es von Hotelchefin Doris Adler an Bord der "MS Hanseatic" in Lima begrüßt wird. Küsschen links, Küsschen rechts - und das nicht nur von den Verlegern. 

Wir sind eben eine große Familie auf der Hanse, wie sie liebevoll von der Crew genannt wird. Auf diesem Weg einen lieben Dank an alle an Bord und auch an die, die ausgestiegen sind, um andere Wege zu gehen!


In meinem letzten Blog habe ich über Stürme geschrieben, heute sind Seemannsgarn und das liebe Kielschwein dran. 

Was ist Seemannsgarn und woher kommt dieser Ausdruck? Das Schiemannsgarn wurde aus alten Tauen gewonnen und von den Seeleuten dazu benutzt, Leinen und Trossen zu umwickeln. Schiemannsgarn drehen oder Schiemannsgarn spinnen war auf Segelschiffen eine untergeordnete Arbeit, die bei Schönwetter erledigt wurde. Da sie recht langweilig war, erzählten sich die Seeleute unterdessen Ihre Erlebnisse. 


Quelle Wikipedia
Auf diese Weise bekam Seemannsgarn spinnen mit der Zeit eine andere Bedeutung: das Erzählen wurde Hauptsache, die Arbeit wurde zur Nebensache, bis man das Erzählen allein so bezeichnete. In jüngerer Zeit ersetzte Seemannsgarn spinnen oder kurz Garn spinnen die alte Redewendung, und unter echtem Seemannsgarn versteht man heutzutage jene Erlebnisberichte von Seeleuten bei denen der Zuhörer nie genau, ob er auf den Arm genommen wird oder nicht.
Als ich Seemannsgarn gegoogelt habe, stieß ich auf diesen Webblog - Seltsame Welt....Geister, Skuriles und Wissenswertes vom user Saskat. Er schreibt unter anderem über Megalodon, den Riesenhai. Eine weitere Seefahrerlegende ist die der Riesenkrake, die die Schiffe auf den Grund der Meere ziehen. Vorbild dieser Legende werden wohl die Riesenkalmare sein, die mit ihren Saugnäpfen Narben auf der Haut von Pottwalen hinterlassen können und eine beträchtliche Größe erreichen. Der Weltall ist ja bekanntlich besser erforscht als die Tiefsee, wer weiß, was für Lebewesen sich dort noch tummeln?


Was ist ein Kielschwein, haben Sie schon einmal ein Kielschwein gefüttert? Das Thema ist wesentlich unspektakulärer als die Seeungeheuer. Aber wie oft hat mein Mann versucht, mich zu foppen und von mir verlangt, ich solle das Kielschwein füttern, es wäre unten im Schiff. 
Was ist also dieses Kielschwein? Das Kielschwein ist im Schiff- und Bootsbau ein baulicher Längsverband, der über den Bodenwrangen verläuft und dazu dient, dem Rumpf Längssteifigkeit und den Spanten und Bodenwrangen Anbindung zu geben - Quelle Wikipedia. Auf der Seite Martin-Yachten sehen Sie einige gute Fotos des Kielschweins. 

Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag
© Constanze Hoffmann
Mich regen besonders die Seetage zum Träumen an, es ist das Meer....


Zum Abschluß ein Gedicht von Esther Hebein. Danke liebe Esther!

es ist das meer
das sich in meine sinne liebt

in rabenschwarzen nächten träum’ ich
mir eine wiege auf die wellen
die schlafend mich ans ufer schaukelt

es ist das ufer
das mir den blick aufs meer erlaubt

in tagen aus azur erkenn’ ich
wie weite sich ins lieben schmiegt
mich mündend in ein uferloses meer

es ist das meer
©esther hebein