Sonntag, 10. Januar 2016

Historische Schiffe, große Entdecker und Pata Negra

Etappe 1 von Bremerhaven nach Teneriffa oder auch auf der Suche nach dem schwarzen Schwein - Teil 1

Bildquelle Hapag Lloyd Kreuzfahrten GmbH




Unsere Route führt von Bremerhaven nach Teneriffa - vom 21.10.2015 bis 04.11.2015. Die Hanse kam frisch aus der Lloyd Werft in Bremerhaven und scheint’s mußten so einige Fehler während des ersten Abschnittes behoben werden. Ich werde nicht motzen gemäß meines Mottos, die Bad News überlasse ich der Tagespresse und anderen Medien. Die Hanse ist halt schon eine gestandene Lady und mit meinen 50 weiß ich, daß die Restaurierung "gefühlt" täglich immer ein wenig länger dauert.


Mi, 21.10.2015   Bremerhaven Abfahrt 19.00 Uhr
Es gibt wie so oft ein großes Wiedersehen mit anderen Gästen, die wie von unseren Reisen kennen. Dann legen wir ohne Hanseatic-Hymne, aber mit neuer elektronischer Seekarte neben der Rezeption, neuem Tagesprogramm, vieles im neuen frischen Design um 19.00 h in Bremerhaven ab. Morgen liegt ein Seetag vor uns mit Welcome Cocktail und Dinner, Vorstellung der Lektoren und Crew sowie 460 sm, unser erster Stopp ist Portsmouth. 

Gemütliche Kojen auf der HMS Victory


Do, 23.10.2015    Portsmouth, 7.00- 17.00 Uhr (Pier)
Wir beschließen mit dem Shuttlebus zur Portsmouth Historic Dockyards (Offizielle Website) zu fahren, um uns einige Schiffe dort anzusehen, mit dabei ist "Mr. Bob". Wir starten mit der HMS Warrior von 1860, deren Größe mich oben auf Deck stehend umhaut! Wow - denke ich, ist die gut in Schuss, überrascht hat uns auch die großzügige Deckhöhe. Die HMS Warrior aus dem Jahr 1860 war das erste ozeantaugliche Panzerschiff mit eisernem Rumpf. Sie wurde von der britischen Royal Navy als Gegenmaßnahme zum französischen Panzerschiff La Gloire gebaut. Sie gab der gleichnamigen Schiffsklasse ihren Namen. Auf der HMS Victory verspüren wir umso deutlicher, unter welchen verhärteten Bedingungen die Seeleute arbeiten mußten. Die HMS Victory von 1765 ist das älteste im britischen Marinedienst befindliche Schiff. Ihre Bekanntheit erlangte die Victory als Flaggschiff von Vizeadmiral Horatio Nelson in der berühmten Seeschlacht von Trafalgar im Jahre 1805. Die heute noch existierende Victory ist das fünfte Schiff der Royal Navy, das diesen Namen trug. Wir stehen an der Sterbestelle des Admirals markiert durch einen Kranz 210 Jahre und zwei Tage nach seinem Todestag. Nelson starb am 21.10.1805. 



Bei meiner Recherche im Internet finde ich folgende ältere Nachricht von Heinrich Siemers: Eilmeldung: Nelsons Sterbeplatz verlegt! auf hmsvictory.de.

Unser letztes Ziel ist die Mary Rose, sie wurde 1509–1511 hier in Portsmouth gebaut und 1536 modernisiert. Am Abend des 19. Juli 1545 sank die Mary Rose bei einer Seeschlacht gegen die Franzosen im Rahmen des Italienischen Kriegs von 1542–1546 im Solent, einer Meerenge und einem Seitenarm des Ärmelkanals zwischen der Südküste Englands vor Southampton und der Isle of Wight. Über den Grund des Unterganges wird viel spekuliert, bekannt ist nur, daß die Mary Rose sehr schnell sank. Bereits kurz nach dem Untergang hatte man erfolglos versucht das Wrack zu heben, während der Jahrhunderte vergaß man die Wrackposition. 1836 entdeckten die Tauchpioniere Charles Anthony Deane und John Deane das Wrack wieder. Nachdem die Tauchgänge 1840 eingestellt wurden, ging die Position erneut verloren. Erst 1971 wurde die Stelle wiederentdeckt und 1982 große Teile des Wracks nach mehr als 400 Jahren nach dem Untergang wieder geborgen. Ich bin beeindruckt davon, die Zeit vergeht im Fluge, um alle Sehenswürdigkeiten hier einigermaßen zu erkunden, bräuchte man Tage. Wir müssen zurück zum Schiff, denn am Nachmittag spielt unser Bordpianist Uwe Künstler für uns in der Portsmouth Guildhall. Um 17.00 h verlassen wir Portsmouth mit Kurs auf La Coruña - Entfernung  582 sm.

Sa, 24.10.2015        Entspannung auf See
Es folgt ein Seetag auf dem Weg nach La Coruña, auf dem unser Lektor Tilman Giezendorf (Website) über den Jakobsweg spricht und über die Hauptattraktion der Kathedrale von Santiago de Compostela das große Weihrauchfass den sogenannten Butafumerio. Er scherzt der Butafumerio hat seine Größe, zum Größenvergleich er sei 1,60 m groß. Später erzählt mir, er hätte davon abgesehen, auch den Umfang zu erwähnen, der ja ebenfalls ähnlich sei. Der Botafumeiro hängt an einem etwa 30 m langen Seil und wird zu besonderen Anlässen von acht Männern in Bewegung gesetzt und bis hoch unter die Decke geschwungen (YouTube Link by ElCaminoSantiago). Am Nachmittag bereitet uns Dr. Christine Reinke-Kunze (Autorenseite bei amazon.de) auf La Coruña und Cadiz vor.


So, 25.10.2015        La Coruña/Spanien, von 13.00 bis 19.00 Uhr
Am Vormittag hält Christine den Vortrag: Wechselvolles Portugal von Leixões nach Portomao. In La Coruña machen wir einen Stadtrundgang mit Tapas Verkostung. Ein schöner Ausflug, hier beginnt die Suche nach dem schwarzen Schwein. Wir bewundern die Cristalerias der Hafenhäuser, wintergartenartige Galerien schützen die mehrstöckigen Häuser vor dem rauen Seewind. Nach den Sehenswürdigkeiten der Stadt geht es in die Tapas Bar El Ray del Jamón (Schinkenkönig). Nach einem kurzen Spaziergang landen wir wieder auf dem Marktplatz, dort befindet sich bereits die zweite Tapasbar. Hier gibt es weitere Leckereien, aber in Massen, die wir nicht erwartet haben. Wir haben noch etwas Freizeit und gehen mit zwei Bekannten los zum Schinkenkönig, da unser Bekannter unbedingt Pata Negra kaufen möchte. Als wir dort ankommen, stehen wir vor verschlossenen Türen. Alles scheint verschlossen, doch dann finden den perfekten Delikatessenladen, in der eine gefühlte Stunde lang die hauchdünnen Scheiben von dem Verkäufer liebevoll vom Schinken getrennt werden. Während seine Kollegin uns andere Leckereien zum Verkosten gibt. Wie gut im Nachhinein, daß der Schinkenkönig schon geschlossen hatte, die Qualität ist hier mehr als perfekt. Passend zum Thema lassen wir unseren Abend beim mediterranen Büffet ausklingen. 19.00 h Kurs Leixões - Entfernung 234 sm.

Bildquelle Wikimedia Commons taken by User: Olegivvit

Mo, 26.10.2015        Leixões (Porto)/Portugal, von 12.30 bis 18.00 Uhr
Porto sieht sich als heimliche Hauptstadt Portugals, weil sie immerhin die Namensgeberin des Landes ist. Wir wollen heute Porto bei einem Stadtrundgang mit Flussfahrt am Nachmittag erkunden. Tilman erzählt "Kleine Geschichte(n) über große Entdecker, über Seefahrt und unterschiedliche Motive auf Entdeckungsreisen. Nach dem frühen Mittagessen geht es los. Leider ist der Wettergott uns heute nicht hold, es gießt in Strömen, unsere Führerin trägt Gummistiefel. 
Kirchen und Kulturdenkmäler prägen das Bild. Wir schlendern durch die Altstadt mit ihrer mittelalterlichen Atmosphäre, besuchen die Kirche São Francisco, die wegen der überschwänglichen Golddekoration aus dem 17./18. Jahrhundert im Inneren auch als „Goldene Kirche“ bezeichnet wurde. Sie war ursprünglich Teil des Franziskanerklosters. Und bewundern die Azulejos (hat mit blau nichts zu tun), die bunt bemalten und glasierten Keramikfliesen, die ihren Ursprung in Spanien und Portugal haben. Diese wetterfesten Fliesen meistens mit Blumen-, Vögel- und Schiffsmotiven sind ein fester Bestandteil des Stadtbildes, man findet sie an öffentlichen Monumenten und Gebäuden, Hausfassaden und Kirchen, aber auch an Innenwänden oft zu künstlerischen Wandbildern zusammengefügt. Die Bootsfahrt fällt buchstäblich ins Wasser, wir sind gerade abgetrocknet, da müssen wir nur wenige hundert Meter zum Börsenpalast gehen, da gibt es wieder einen heftigen Schauer. Im Maurischen Festsaal - Salão Árabedes im Palacio da Bolsa (Börsenpalast) spielt für uns das Art Deco Trio. Ich bin fasziniert von diesem Saal und fühle mich wie in einem Märchen aus tausend und einer Nacht. Nach dem Konzert geht es per Bus zurück zum Schiff. Um 18.00 h nehmen wir Kurs auf Lissabon - Entfernung 190 sm, 4 m Wellen wegen eines Tiefdruckgebietes lassen uns schön schlafen.

Di, 27.10.2015         Lissabon, von 12.00 bis 19.00 Uhr
Die Einfahrt in den Tejo wird von unseren beiden Lektoren kommentiert. Zu fünft machen wir wieder uns auf die Suche nach dem schwarzen Schwein, eine Großraumlimousine ist bestellt. Zuerst machen wir eine Sightseeingtour, unser Fahrer gibt Erklärungen zu den Sehenswürdigkeiten.  


https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/6e/Lisboa-lisbon-_panorama.jpg
Lissabon Panoramabild Bildquelle Wikipedia

Vorbei am Entdeckerdenkmal Padrão dos Descobrimentos, es steht im Stadtteil Bélem am Ufer des Flusses Tejo. Die Brücke des 25. April ist ein 3,2 Kilometer langer Brückenzug in Portugal mit einer 2278 Meter langen Hängebrücke über den Tejo. Die 1959 errichtete 113 m hohe Christusfigur Cristo-Rei (Almada) liegt zwar auf der südlichen Seite des Tejo, gilt als Wahrzeichen Lissabons. Wir fahren weiter zum Torre de Belém (Bauzeit 1515–1521), Dort machen wir einen Stopp. In der Nähe des Torre de Bélem Nähe steht ein modernes Denkmal für den ersten Transatlantikflieger Portugals (1922). Unser nächstes Ziel ist eine Tapasbar, was sonst - Tipp des Fahres die "Taberna Ibérica". Wir fahren noch zum Mercado da Ribeira, dort ist alles zu unserer Zufriedenheit, schöne Platten und ein toller und leichter Vino Verde. Gegen 16.00 h sind wir zurück auf dem Schiff. 19.00 h Leinen los Kurs Portimão - Entfernung 153 sm. Ein Sturmtief über Island mit westlichen Winden verursacht eine 4-5 m hohe Dünung, die See kommt von achtern, Schlingern ist angesagt.

Mi, 28.10.2015        Portimão, von 12.00 bis 17.00 Uhr
Portimão erkunden wir ebenfalls alleine, mit dem Shuttlebus lassen wir uns zum Praia de Rocha fahren. Die Tapasbars hier sind alles reine Frittenbuden. Kein "Schwein" auf der Karte, aber wir finden das Bonezinho mit Free WIFI. Hier gibt es auch Schinken, wir bestellen 2 Platten davon mit Knoblauchbrot. Zu unserer Überraschung ist von dem gewünschten Serranoschinken kaum etwas auf der Platte, dafür aber Kochschinken und Wurst. Auf unsere Frage hieß es nur, er hatte nicht so viel davon, der begleitende Wein gilt auch nicht als der kulinarische Donnerschlag. Wir schlendern noch ein wenig am Stand entlang und gehen dann zur "Shoppingmeile". Vom Ort selber bekommen wir nur das mit, was wir aus dem Shuttlebus sehen. Der Kapitän verspricht eine ruhige Überfahrt, um 17.00 h verlassen wir Portimão mit Kurs auf Cadiz / Spanien. Um 17.30 h Tilman mit 
"Im Namen Gottes" - über die ersten Mauren, die auf die iberische Halbinsel gekommen sind, über die 800 Jahre des Miteinanders und der Auseinandersetzungen sowie den Freiheitskampf der Spanier gegen die Mauren. Den Abend lassen wir mit Asiatischer Ente und Sushi & Sashimi ausklingen.



Ein kurzer Break, dann geht es weiter nach Cadiz

Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag
© Constanze Hoffmann

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